Der schnellende Finger (auch als Schnappfinger, Triggerfinger, tendovaginitis stenosans oder springender Finger bezeichnet) stellt eine der häufigsten Erkrankungen der Hand dar. Dabei kommt es aufgrund einer Entzündung der Sehnenscheide zu einer knötchenhaften Schwellung bzw. Verdickung einer Sehne, die nicht mehr ungehindert durch das straffe Ringband gleiten kann. Die Beugung und Streckung des betroffenen Fingers sind meist nur mehr mit einem erhöhten Kraftaufwand und einer damit verbundenen ruckartigen Bewegung möglich.
Von einem Schnappfinger können alle Finger betroffen sein. Die Ursache bleibt oft unbekannt. Dennoch geht man davon aus, dass bestimmte Erkrankungen (u.a. Gicht, Rheuma, Diabetes mellitus) die Entstehung eines schnellenden Fingers begünstigen.
Die Diagnose des schnellenden Fingers wird durch eine klinische Untersuchung der Hand gestellt. Es bestehen typischerweise Druckschmerzen über dem A1-Ringband (im Bereich des Mittelhandköpfchens), die sich bei Bewegung verstärken. Das „springen“ des Fingers kann bei Bewegung ebenso ertastet werden.
Beim schnellenden Finger wird in der Regel zunächst ein konservativer Therapieversuch gestartet, der jedoch nur selten zu einer ausreichenden Linderung der Beschwerden führt. Die Therapie der Wahl stellt die operative Ringbandspaltung dar.
Die Operation des schnellenden Fingers erfolgt unter Lokalanästhesie. Dabei wird über einen kurzen Schnitt im Bereich einer bestehenden queren Hautfalte in der Hohlhand das A1-Ringband aufgesucht und zur Gänze in Längsachse gespalten. Danach kann bereits intraoperativ überprüft werden, ob die Sehne wieder ungehindert gleiten kann. Es werden zuletzt noch Hautnähte gesetzt und ein Verband angelegt. Nach der Operation wird mit einer frühen Mobilisierung des Fingers begonnen, um die Entstehung von Verwachsungen zu vermeiden.
Falls schnellende Finger an beiden Händen bestehen, sollte zunächst die dominante und anschließend die adominante Hand in unterschiedlichen Sitzungen operiert werden. Zudem können an derselben Hand auch mehrere Finger gleichzeitig operiert werden.
Die Operation findet im Operationszentrum Rahlgasse statt. Sie können unmittelbar nach dem Eingriff nach Hause gehen. In den ersten zwei Wochen ist darauf zu achten, dass die Wunde trocken gehalten wird. Danach ist die operierte Hand wieder voll einsatzfähig.
Die Ringbandspaltung ist eine Standardoperation, die ich seit vielen Jahren regelmäßig und routiniert durchführe. Ihre Fragen beantworte ich gerne in einem persönlichen Gespräch!
Auf einen Blick
FAQ
Wie lange muss ich meine Hand nach der OP schonen?
Welche Komplikationen sind mit der Operation verbunden?
Ein operationsspezifisches Risiko ist die Verletzung des benachbarten Nerven-Gefäß-Bündels, welche jedoch in erfahrenen Händen nicht vorkommen sollte.
Genau wie bei jeder anderen OP besteht das Risiko einer Nachblutung und einer Wundheilungsstörung. Diese können durch eine genaue Einstellung eines erhöhten Blutdruckes (senkt Nachblutungsrisiko) und Blutzuckerspiegels sowie einer mehrtägigen Nikotinkarenz (senkt Risiko von Wundheilungsstörung) minimiert werden.
Was muss nach der OP beachtet werden?
Die Hand und der Verband sollten trocken gehalten werden. Am Tag der OP sollte bereits der operierte Finger mehrmals in der Stunde bewegt werden.
Die Nahtentfernung findet nach 2 Wochen statt. Anschließend leite ich Sie zur Narbenmassage an.